Motivation

Mobilitätseinschränkungen durch körperliche Beeinträchtigungen werden durch Unfälle, Krankheiten und durch den Alterungsprozess verursacht. Besonders im Kontext der älter werdenden Gesellschaft nimmt die Anzahl der betroffenen Menschen zu und erzeugt ein immer größeres soziales und ökonomisches Problem.

Alter oder Erkrankungen ziehen häufig einen Verlust an körperlicher Kraft nach sich, was meist mit einer Reduktion körperlicher Aktivität einhergeht. In deren Folge verlieren die betroffenen Menschen nicht nur weiter an Kraft, sondern auch an Koordinationsfähigkeit und Lebensfreude, was häufig früher als nötig in einer Pflegebedürftigkeit endet.

Ein wichtiges Ziel der Gesundheitsprävention im Alter ist daher die Aufrechterhaltung der Mobilität. Das bis dato erfolgreichste technische Produkt zur Unterstützung der Mobilität für diese Zielgruppe ist der Rollator. Der Rollator ist bislang ein passives Gerät, das durch den Benutzer in Bewegung gesetzt wird. Aktive Funktionen wie beispielsweise eine Hilfe beim Aufstehen, Überwachungsfunktionen zur Sturzprävention, die Animation zur körperlichen Bewegung und die Orientierung bei dementen Patienten werden bislang ausschließlich durch pflegende Personen übernommen.

Durch den demographischen Wandel werden aber im Gegensatz zur wachsenden Klientel immer weniger Pflegepersonen verfügbar sein, weshalb es sozio-ökonomisch von erheblicher Bedeutung sein wird, solche Funktionen zumindest teilweise durch aktive und intelligente technische Systeme ersetzen zu können. Insbesondere die gravierend wachsende Anzahl von multimorbiden und dementen Menschen erfordert Systeme mit kognitiven Funktionen, die sich an die unterschiedlichen veränderlichen Befindlichkeiten dieses Personenkreises anpassen können. Ziel ist es dabei, dem Autonomieverlust dieser Personen vorzubeugen und ihn dort, wo es nötig ist, auszugleichen, um ihnen länger ein selbstbestimmtes Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Grundvorrausetzung für den Einsatz der Technik in der Pflege ist der gemeinsame Arbeitsraum von Mensch und Maschine. Durch intelligente Sensoren und Regelungen zur Kollisionsvermeidung für aktiv angetriebene Maschinen ist es heute möglich technische Systeme als Hilfe zur Selbsthilfe zu schaffen.